Willkommen beim Bundesverband der Gemeindereferent*innen Deutschlands e.V.

Mitgliederversammlung 2018

Diskussion über Profi-GRs im BV Augsburg

Am 29. Januar 2018 kamen die Mitglieder des Berufsverbands im Bistum Augsburg zu ihrer Jahresversammlung im Pfarrheim in Schwabmünchen zusammen.

Neben den Vereinsregularien bestand ein wichtiger Teil der Versammlung darin, die Rahmenbedingungen für die nächste Bundesversammlung zu organisieren, die von 9.-10. März in Leitershofen (bei Augsburg) stattfinden wird, und für die wir somit Gastgeber sind.

Die Vorsitzende Gudrun Schraml stellt fest, dass der Berufsverband im Bistum noch wenig im Bewusstsein der Kollegen verankert ist. Die Versammlung machte sich Gedanken wie die Wahrnehmung in Zukunft verbessert werden kann:  Mobile Cleaner für Handys mit dem Logo des Berufsverbands, ein Werbefaltblatt mit dem Spruch „Ich bin im Berufsverband, weil…“ und ein Roll-Up sollen helfen, den Verband bekannter zu machen und den Nutzen einer Mitgliedschaft plausibel zu machen. Momentan besteht der Verband aus 32 Mitgliedern.

Was uns als Schwerpunkt der Versammlung beschäftigte, war das Thema „Kirche braucht Profis – keine GR!?“, zu dem Valentin Dessoy bei der Bundesversammlung in Vallendar gesprochen hatte. Unser Bundesdelegierter Stefan Schneid stellte die Gedanken und Erkenntnisse von V. Dessoy vor. Im Anschluss wurde lebhaft darüber diskutiert. Im Folgenden einige Gedanken und Überlegungen dazu:

Wie gehe ich mit der Prognose für die Zukunft der Kirche um?

  • Man sollte zweigleisig fahren:  „Bisheriges“ belassen und „Neues“ tun.
  • Der Leidensdruck ist noch nicht groß genug: Die vorhandenen Gläubigen sehen kaum Veränderungsbedarf.
  • Es ist höchste Zeit zu handeln: Eine pastorale Option von Seiten der Diözese wäre nötig!
  • Die Zahlen erschüttern!
  • Wenige stellen die Frage: Wie wollen wir in Zukunft weiter machen? Wohin führt unser Weg?
  • Es wird immer wichtiger Verbündete zu suchen.
  • Gottesdienste haben mit dem Leben der Menschen oft wenig zu tun, besonders dem der Jugendlichen.
  • Zweifel an Aussagen von Dessoy: Wird es in Zukunft wirklich noch genug Ehrenamtliche geben, selbst wenn sich Kirche radikal ändern sollte?

Was lösen die Ideen zur Rollenarchitektur in mir aus? Was könnte ein Gewinn sein?

  • Das System mit großen Seelsorgeeinheiten wird zunehmend schwierig bzw. anstrengend, weil GR so viele Rollen zu erfüllen haben. Eine große Rollenvielfalt hat ihre Chancen (z.B. Vielfalt des Berufes), aber auch Grenzen.
  • Eine Spezialisierung auf eine oder nur wenige Rollen würde es wohl erleichtern, in bestimmten Bereichen intensiver und professioneller zu arbeiten. Andererseits würden manche Bereiche wegfallen, die man gern gemacht hat.
  • Bei einem Einsatz in großen Dekanatsstrukturen macht bedenklich, dass da wohl kaum noch Beziehungen wachsen können. Allerdings hätte man im Dekanat die Möglichkeit mit anderen Kolleg/innen zusammenzuarbeiten und mit ihnen die Arbeit zu reflektieren.

Zum Abschluss der Diskussion stellen wir fest:  Wir nehmen die geschilderte Entwicklung mit Sorge wahr, haben dazu auch unsere Fragen und wollen darüber mit entsprechenden Stellen im Bistum ins Gespräch zu kommen.

Christian Zengerle (Schriftführer)
(erstellt: 31. January 2018)